Ein lauer Wind weht durch die Schwüle und lässt die Wipfel tropischer Baumgruppen rascheln. Sonnenhungrige fläzen sich am Sandstrand, schlürfen Longdrinks, andere plantschen in der Südsee. Exotisch pittoresk die Szenerie. „Wir sind da“, ruft der Fahrer am Steuer des tropenbunten Reisebusses. Der Prospekt mit den verheißungsvollen Bildern bleibt zurück. Draußen hagelt es, bei zehn, gefuehlten fuenf Grad Celsius über Null… Schnell rein unter die Wärme isolierende Haube des Tropical Islands-Komplexes.
Tropischer Urlaub – mit Abstand trotz Covid-19 sicher! Bitte informieren Sie sich unbedingt vor Ihrer Anreise über alle Maßnahmen, die wir für Ihre Sicherheit ergriffen haben und die sie vor Ihrer Anreise beachten sollten. Weiterhin gilt: … dass der Verkauf von Übernachtungen und Tageskarten ausschließlich online möglich ist. … dass die Testpflicht seit dem 26. August 2021 wieder gilt.
„Wir sind da“, ruft der Fahrer am Steuer des tropenbunten Reisebusses.
Der Transfer vom tristen Bahnhof Brand ins Warme geht aufs Haus. Die Show mit Pep und Menü kostet extra und ist als Gutschein einlösbar: “Ein Präsent der Tochter“, erzählt die Tischnachbarin aus Thüringen. Ihr Ehemann legt die Papierserviette beiseite: „Plus Hotel – zur Silberhochzeit.“ Auf der Bühne wirbeln ein Dutzend Profitänzer, zirka 300 Leute schauen zu, viele sitzen in leger-sommerlicher Abendgarderobe an schick gedeckten Tischen. Die zu viel tragen, schwitzen unterm Metalldach der größten frei schwebenden Halle der Welt: 360 Meter lang, 210 breit, gebaut für das teuer subventionierte, kläglich gescheiterte Luftschiffprojekt Cargolifter. Seit Dezember 2004 wird die Freizeitstätte inmitten der steppengleichen Vorebene zum Spreewald permanent auf 26 Grad Celsius aufgeheizt. „Beeindruckend“, staunt die Ehejubilarin beim Blick in 107 Meter Höhe. Niemand hört die Hagelkörner, die auf den gigantischen Hangar einhämmern.
Tropical Island: Metalldach der größten frei schwebenden Halle der Welt
Gut getimt pausiert die Schau. Der servierte Hauptgang – Zander oder Kalbsroulade – mundet gut. Prompt wird der geselligste und geschwätzige Tischgenosse des Ehepaares die Treppe zum Bühnensteg hinaufbefohlen. Die blonde Amila, bekannt aus der „The Next Uri Geller“-TV-Show, trägt gefährlich hohe Schuhe und kaum Glitzerstoff am trainierten Leib. Dominant kommandiert sie den Verdutzten in die Reihe zwei weiterer überraschter Kandidaten. Das Publikum gluckst zu seinen Ungunsten, das peinlich berührte Trio erduldet entlarvende Fragespielchen und perfide Zaubertricks der Divahaften. Viel Applaus.
2010 spuckt der Eyjafjallajökull auf Island seine Aschewolke hoch hinaus
“Super Stimmung, prima Klima“, formulieren am Morgen danach Stefanie und Andreas als diktierten sie eine Postkarte an die Lieben daheim. Während sie am sauberweißen 200-Meter-Sandstrand ihr Ferienheil finden, spuckt der Eyjafjallajökull auf Island seine Aschewolke hoch hinaus. Flugverbot über Europa, die Niederrheiner sind sanft gelandet: Im Tropensimulator, der sich acht Fußballfelder groß in der ovalen, mit Erdgas temperierten Glocke ausdehnt. „Der Tipp kam vom Reisebüro“, verrät der 30-Jährige. Just als die Rückzahlung der Stornosumme für den im Vulkanstaub aufgelösten Ägypten-Urlaub bestätigt worden sei. „Ich bin positiv überrascht,“ sagt Stefanie, 24, angesichts des blauweiß illustrierten Horizonts aus Kunststoff. An den Gestaden des 4000 Quadratmeter großen Schwimmbeckens mit Insel, monieren beide die aufs Budget schlagenden Nebenkosten, die Euro für Euro auf dem Chiparmband registriert werden. Weiland schweben zwei Luftschiffe in der Hallenthermik.
„Wie auf der Domrep“, meint die Mutter an der Strandpromenade
Die Besucherattraktion am Himmel mit Limit gehört zum Tropical Islands-Konzept. Nach anfänglichem Hype stockte der Besucherstrom, ab 2007 floss Neukapital, etwa in die große UV-lichtdurchlässige Südfront. Das danken Gäste mit positiver Mundpropaganda und das Grün mit regem Wuchs. Ferner schraubten die Betreiber an der Preisstruktur, seitdem sind diverse All-inclusive-Angebote buchbar. Unweit der mit 27 Metern größten Wasserrutsche Deutschlands nölen lautstark zwei Jungs in der “Südsee”. „Ja, sofort“, verspricht der sächselnde Vater den hungrigen Kindern. Zu allen Tageszeiten bereiten acht Restaurants angesagte Urlaubsträume als bodenständige Qualitätsware zu. Nicht gewagt, aber allemal auf dem Level guter Übersee-Resorts. „Wie auf der Domrep“, meint die Mutter an der Strandpromenade. Drei Tage verbringt sie im Megahallenbad mit Mann sowie ihren elf und 13 Jahren alten Söhnen. Die sind nun still und essen Kokos-Mango-Hühnchen.
„Bei 50000 exotischen Pflanzen, ein vielseitiger Job,“ sagt der Gärtner
Wellensittiche flattern und Aquarium bekannte Fische schwimmen derweil frei durch die Flora und Feuchtgefilde. Steffen Kettner stutzt gekonnt das üppige Unterholz zurecht. Insgesamt hegen 30 Kollegen emsig mit. Manchmal rollen sie im Elektrogefährt von einem zum andern Ende des weitläufigen Geländes an imposant imitierten Sehenswürdigkeiten vorbei. „Bei 50000 exotischen Pflanzen, ein vielseitiger Job,“ lächelt der Gärtner aus Luckau und macht sich auf zum Fische füttern. Die Touristen machen indes das Gleiche wie überall: Mit Handtüchern die Liegen belegen, Leute gucken, Dorfplatz-Schlendern, zurück zum Handtuch, ins Wasser, danach heißer Maiskolben mit Dip und dort, wo es erlaubt ist, eine paffen.
Wetterfest: Dorfleben für Großstädter im Tropical Island-Hanger
Beim Dessert erzählt die Silberne Braut, dass auch sie nach kurzer Akklimatisierung in entspannte Urlaubsroutine verfiel: „Ist doch auch schön.“ Zudem argumentiert sie, die Hand ihres Gatten streichelnd: „Unser Geld, das bleibt im Land“, und gönnt sich noch einen Sekt: „Die Investoren kommen aus Malaysia, wirft der Gemahl korrekt ein. Vom Mutterkonzern wurden bislang mindestens 142 Millionen Euro in den Tropenpark gesteckt. Ohne den Umsatz mit den Nebenkosten für Hühnchen, kostenpflichtige Sonderspäße und Sekt, die von rund einer Million Besuchern jährlich berappt werden, ist kein Gewinn zu machen. Die Löhne für über 500 Mitarbeiter wandern tatsächlich auf Inlandskonten. Eine Stelle sicherte sich Eva Andrack aus Rietz-Neuendorf und zog zurück zum Standort Brandenburg. „Ich arbeite gerne im Souvenirshop“, betont sie am Dorfeingang. Aber ein Urlaub in Tropical Islands, das sei was für Großstädter. Je länger die Stadtmenschen verweilen, desto mehr sprudelt via Umsatzsteuer aus ihren Geldbeuteln in die strukturschwache Region der Niederlausitz. Entsprechend groß das Übernachtungs-Sortiment: günstiges Lagern unter freiem Hallendach, Zelten im urigen Camp, Unterkünfte in hölzernen Lounges oder Ruhen in einer Premium-Lodge mit Viersternezimmer-Ausstattung. Brandneu: die Ferienhäuser im Dänenstil außerhalb der Halle am Waldesrand, preiswerter der Campingplatz oder das Hüttendorf.
Drei Pärchen um die Dreißig lauern in der Sauna: „Honig für die Süßen.“
In weitestmöglicher Distanz zum Halligalli des Kinderclubs, der Wasserrutschen und Unterhaltungsbühne stößt man im Westen der Tropenwelt auf Nebelgrotten, Dschungeltempel, Kräuterhütten und Stelzenhäuser. Bis nachts um eins geöffnet, ist der exklusive Zutritt zum Sauna-Sektor nur Volljährigen gestattet. In der Nacktzone säuselt der Aufgussmeister: „Honig für die Süßen.“ Drei Pärchen um die Dreißig lauern im Naturstein-Ambiente vom Vishnu–Saunatempel und langen beim Gratis-Angebot kräftig zu. Hautnah geht es beim Einreiben zur Sache. Die klebrigen Sitten um Mitternacht bringen die Urlaubsgefühle in Wallung: Eingehüllt in wabernde Dampfschwaden, breitet sich Honeymoon-Atmosphäre aus. Der siebte und einzige Saunakumpel der Runde mit Single-Status, macht sich diskret davon. Das pralle Angebot in der putzigen Saunalandschaft bietet schließlich genügend Alternativen. Im Eintrittspreis inbegriffen: Die Nachtwanderung über die Brücke des Mangroventeiches den Dschungel-Hügel hinauf, hinunter zum klaren Wasserfall, der sich in eine leuchtende Lagune ergießt.
Doch Luft und Liebe allein, das macht Touristen nicht satt.
“Weiter machen“, bittet ein Mann in farbenfrohen Badeshorts auf einem der Liegestühle. Dem Behaarten zärtlich vertraut massiert eine Brünette seine Schultern. Ein anderes Paar entschwindet aus dem bläulich schimmernden Licht ins Dunkel. Chloriertes Wasser plätschert, laue Nacht ummantelt die Romantik im Indoor-Garten der Lüste. Doch Luft und Liebe allein, das macht nicht satt. Dem Urlaubsverkehr angepasst, findet sich selbst zu später Stunde ein pikantes Nachthupferl. Wie im Prospekt – draußen in der freien Wildbahn prasselt Regen nieder.
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